Was aus "Marlene" geworden ist:
Die Skulptur, inkl. organischer, rotdurchfädelter Hülle ist sofort nach der Ausstellung in einem blauen Sack verschnürrt, in
den Müll gesteckt worden. Das weiße Hinweisschild mit Aufschrift: " Marlene" klebte am Plastik.- Ein paar der Zettel habe ich
noch eingesteckt, die Übrigen wanderten ebenfalls in die Tonne. " Marlene" in der ausgestellten Form existierte weniger als 5
Stunden und selbst die kamen mir unheimlich lang vor. Ich war heilfroh und erleichtert als der Tonnendeckel zuklappte und ich
mit diesem Thema nichts mehr zu tun haben brauchte. Das Verarbeiten der Schweinehaut hat mir doch mehr zugesetzt als ich angenommen hatte. Ich war krank vor Ekel. Mir war den ganzen Tag übel und schwindelig und ich dachte, dass sich das nun legen werde, nachdem "Marlene" von der Bildfläche verschwunden war.- Doch da hatte ich mich geirrt. Ich bin so sehr krank geworden, wie ich es seit meiner frühesten Kindheit nicht mehr gewesen bin, habe fast drei Tage und drei Nächte geschlafen, .hatte Wahnvorstellungen vom Fieber und wollte nichts lieber als nach Hause zu meiner Mama, habe dann aber doch Abstand von der 750km langen Autofahrt genommen und lieber mitten in der Nacht meinen Zwillingsbruder angerufen, der grade auf dem anderen Apperat Beziehungsprobleme mit seiner Liebsten zu klären hatte und meinen Wahn noch verstärkt hat, als er mich nicht gleich erkannte. Ich bildete mir ein vielleicht schon tot zu sein, oder nicht verstanden zu werden, wußte selbst nicht ob wir die gleiche Sprache sprechen, irgendwas Böses fühlte ich zwischen uns, was mich bedrohte und davon abhielt in Kontakt mit ihm zu treten. Er bemerkte die Intrigen des unsichtbaren Gegners nicht und ich fürchtete schon, dieser habe nun auch meinen Bruder für sich gewinnen können so wie schon mein Freund ( der war auch da ) zur feindlichen Macht hinüber gewechselt war und ich sei nun ganz allein...
Zum Glück hat er aber bald mich und die Ernstigkeit meiner Lage erkannt und eiligst seine Freundin abgewürgt und konnte mich so erfolgreich vor den Monstern retten, indem er mich mit seiner verwurzelten Art in die Wirklichkeit holte. Das hat er früher schon immer getan, denn unsere Rumpelkammer zu hause war voll mit Gespenstern und ohne brüderlichen Geleitschutz habe ich mich nur selten und ungern auf das neben der Kammer liegende Klo gewagt.
Ich lag also krank im Bett während die restliche Schweinehaut die wir nicht verarbeitet hatten auf meinem Balkon in der Sonne vor sich hin stank . Ich hatte nicht die Kraft und nicht den Willen das Zeug da wegzuräumen, obwohl ich mir nichts sehnlicher wünschte, als es endlich ganz beseitigt zu wissen und den Grund für mein ganzes Kranksein davon abhängig zu sehen begann.
Dann bin ich eines morgends nach durchfieberter Nacht aufgestanden und habe mich gut gefühlt.
Nach einiger Vorbereitung, ich mußte erst mein Bett machen, mein Zimmer aufräumen, duschen, ordentliche Sachen anziehen und einmal kurz in die UNI fahren um mich anschließend verrückt machen zu können was ich alles schon versäumt und verplant habe durch mein blödes rumliegen, habe ich die letzten Reste Schweinehaut vom Balkon geräumt ( und fast gekotzt! ). Obwohl das alles sehr unangenehm war habe ich sicher diesen letzten Schritt nicht ohne Grund verzögert ausführen können und mir ist die Idee gekommen „Marlene“ in einer anderen Form wiederaufleben zu lassen. Die Menschen, mit denen es für mich wichtig gewesen wäre mich über „ Marlene“ auszutauschen oder von welchen ich glaube, dass sie sich damit für sich auseinandersetzen sollten ( im wesentlichen geht es um Grenzen wahren in zwischenmenschlichen Beziehungen ) waren nicht da. Wäre ich schlecht drauf, würde ich sagen, sie sind nie dagewesen und haben schon immer die Augen zugemacht vor Dingen die ich habe sichtbar machen wollen.
Angeregt durch viele Nachfragen, all jener, denen ich vom Projekt erzählt hatte, die aber nicht kommen konnten,
unternahm ich den Versuch, „Marlene“ wiederzubeleben nachdem ich sie schon begraben hatte. Die Idee kam mir als ich das erste Foto via E-mail zu sehen bekam.- Ich fand es furchtbar . Innerer Reaktionsmonolog : „Hätten wir doch irgendwoher schwarzen Stoff bekommen (!) diese billige Teichplane sieht ja unmöglich aus. Vielleicht hätten wir auch „Marlenes“ Gewand noch etwas besser nähen können und „Marlene“ selbst sieht auch etwas aus der Form geraten aus. Ich habe es aber auf der Ausstellung echt gut gefunden, war ich blind, oder was?... Die Farbe gefällt mir! Sah die Haut wirklich schon so angetrocknet und dunkel aus? Richtig gelbstichig...aber krass und besser als zu blass ! “
Ich habe dann versucht einen vorteilhafteren Bildausschnitt rauszuarbeiten, denn die unverkleidete Treppe die hinter der viel zu kurzen Plane hervor schaute sah unmöglich aus.
den Müll gesteckt worden. Das weiße Hinweisschild mit Aufschrift: " Marlene" klebte am Plastik.- Ein paar der Zettel habe ich
noch eingesteckt, die Übrigen wanderten ebenfalls in die Tonne. " Marlene" in der ausgestellten Form existierte weniger als 5
Stunden und selbst die kamen mir unheimlich lang vor. Ich war heilfroh und erleichtert als der Tonnendeckel zuklappte und ich
mit diesem Thema nichts mehr zu tun haben brauchte. Das Verarbeiten der Schweinehaut hat mir doch mehr zugesetzt als ich angenommen hatte. Ich war krank vor Ekel. Mir war den ganzen Tag übel und schwindelig und ich dachte, dass sich das nun legen werde, nachdem "Marlene" von der Bildfläche verschwunden war.- Doch da hatte ich mich geirrt. Ich bin so sehr krank geworden, wie ich es seit meiner frühesten Kindheit nicht mehr gewesen bin, habe fast drei Tage und drei Nächte geschlafen, .hatte Wahnvorstellungen vom Fieber und wollte nichts lieber als nach Hause zu meiner Mama, habe dann aber doch Abstand von der 750km langen Autofahrt genommen und lieber mitten in der Nacht meinen Zwillingsbruder angerufen, der grade auf dem anderen Apperat Beziehungsprobleme mit seiner Liebsten zu klären hatte und meinen Wahn noch verstärkt hat, als er mich nicht gleich erkannte. Ich bildete mir ein vielleicht schon tot zu sein, oder nicht verstanden zu werden, wußte selbst nicht ob wir die gleiche Sprache sprechen, irgendwas Böses fühlte ich zwischen uns, was mich bedrohte und davon abhielt in Kontakt mit ihm zu treten. Er bemerkte die Intrigen des unsichtbaren Gegners nicht und ich fürchtete schon, dieser habe nun auch meinen Bruder für sich gewinnen können so wie schon mein Freund ( der war auch da ) zur feindlichen Macht hinüber gewechselt war und ich sei nun ganz allein...
Zum Glück hat er aber bald mich und die Ernstigkeit meiner Lage erkannt und eiligst seine Freundin abgewürgt und konnte mich so erfolgreich vor den Monstern retten, indem er mich mit seiner verwurzelten Art in die Wirklichkeit holte. Das hat er früher schon immer getan, denn unsere Rumpelkammer zu hause war voll mit Gespenstern und ohne brüderlichen Geleitschutz habe ich mich nur selten und ungern auf das neben der Kammer liegende Klo gewagt.
Ich lag also krank im Bett während die restliche Schweinehaut die wir nicht verarbeitet hatten auf meinem Balkon in der Sonne vor sich hin stank . Ich hatte nicht die Kraft und nicht den Willen das Zeug da wegzuräumen, obwohl ich mir nichts sehnlicher wünschte, als es endlich ganz beseitigt zu wissen und den Grund für mein ganzes Kranksein davon abhängig zu sehen begann.
Dann bin ich eines morgends nach durchfieberter Nacht aufgestanden und habe mich gut gefühlt.
Nach einiger Vorbereitung, ich mußte erst mein Bett machen, mein Zimmer aufräumen, duschen, ordentliche Sachen anziehen und einmal kurz in die UNI fahren um mich anschließend verrückt machen zu können was ich alles schon versäumt und verplant habe durch mein blödes rumliegen, habe ich die letzten Reste Schweinehaut vom Balkon geräumt ( und fast gekotzt! ). Obwohl das alles sehr unangenehm war habe ich sicher diesen letzten Schritt nicht ohne Grund verzögert ausführen können und mir ist die Idee gekommen „Marlene“ in einer anderen Form wiederaufleben zu lassen. Die Menschen, mit denen es für mich wichtig gewesen wäre mich über „ Marlene“ auszutauschen oder von welchen ich glaube, dass sie sich damit für sich auseinandersetzen sollten ( im wesentlichen geht es um Grenzen wahren in zwischenmenschlichen Beziehungen ) waren nicht da. Wäre ich schlecht drauf, würde ich sagen, sie sind nie dagewesen und haben schon immer die Augen zugemacht vor Dingen die ich habe sichtbar machen wollen.
Angeregt durch viele Nachfragen, all jener, denen ich vom Projekt erzählt hatte, die aber nicht kommen konnten,
unternahm ich den Versuch, „Marlene“ wiederzubeleben nachdem ich sie schon begraben hatte. Die Idee kam mir als ich das erste Foto via E-mail zu sehen bekam.- Ich fand es furchtbar . Innerer Reaktionsmonolog : „Hätten wir doch irgendwoher schwarzen Stoff bekommen (!) diese billige Teichplane sieht ja unmöglich aus. Vielleicht hätten wir auch „Marlenes“ Gewand noch etwas besser nähen können und „Marlene“ selbst sieht auch etwas aus der Form geraten aus. Ich habe es aber auf der Ausstellung echt gut gefunden, war ich blind, oder was?... Die Farbe gefällt mir! Sah die Haut wirklich schon so angetrocknet und dunkel aus? Richtig gelbstichig...aber krass und besser als zu blass ! “
Ich habe dann versucht einen vorteilhafteren Bildausschnitt rauszuarbeiten, denn die unverkleidete Treppe die hinter der viel zu kurzen Plane hervor schaute sah unmöglich aus.
Digitale - Januar 7, 02:14
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