„Marlene“
Als in der Entstehungsphase von "Marlene“ die Worte „ Verlebendigung von etwas Totem“ gefallen sind, war ich einfach hin und weg, weil es sich so künstlerisch und toll anhörte ... Verlebendigung...ein geiles Wort! Das brachte so einen herrlich naiven, bittersüßen Charakter in die Angelegenheit. Das war wie diese Geschichte mit dem Kind was dem toten Vogel in die Flügel bläst, um ihn wieder fliegen zu machen.
Ich weiß nicht ob sie mich verstehen, wenn ich sage, dass sie so eine bittersüße Geschichte erwarten, wenn sie „Marlene“ nur sehen. Und weil ich trotz meiner Euphorie für dieses Wort nicht tun möchte was man von mir erwartet und es schlichtweg einfach dumm ist auf alles reinzufallen was schön ist oder gewaltig klingt, ließ mich die Stimme in mir nicht mehr los, die sagte: „ Es gibt sie schon diese Geschichte mit dem Kind und dem Vogel“ und da war so ein Gefühl, dass es viele dieser Geschichten gibt.
Eine kritische Auseinandersetzung mit klassischen Fragen folgte:
Was erwartest Du? Kunst soll berühren, persönlich sein und überraschen
Was siehst Du? Ganz klar: Du siehst Haut die Hülle ist. Ein wenig eklig, ein bisschen ästhetisch aber irgendwie fällt es schwer, einen persönlichen Bezug zu finden und deshalb findest Du es entweder eklig, ästhetisch oder platt.- Vielleicht auch von allem ein bisschen.
Fazit: Irgendwie ist es das noch nicht...Ein vermeintlicher Schocker, der überhaupt nicht schockt, weil man so etwas von „moderner“ Kunst erwartet.
Bei einer „ Haut &Hülle – Ausstellung mit dem Produkt einer Projektgruppe konfrontiert zu werden, die exakt das Thema der Ausstellung verwurstet und eben Haut & Hülle darstellt bzw. Haut zur Hülle werden läßt ist nicht besonders einfallsreich und genügt meinen Ansprüchen, die ich an Kunst habe, in keinem Punkt.
Der kleine Text, der in meinen Augen aus „ Marlene“ das macht, was meinen Ansprüchen an Kunst nahe kommt, ( weil: berührend, persönlich und überraschend ) ist Produkt einer sehr langen Nacht.
Einer sagte: „Das hätte von mir sein können“ ! Obwohl mir das mißfallen hat, weil jener Zetteltext eben Resultat einer sehr persönlichen, schmerzvollen Auseinandersetzung mit mir selbst gewesen ist , sehe ich doch, dass der Betrachter, der sich zu so einem Ausspruch hinreißen läßt, „Marlene“ sofort persönlich begegnet, ähnliche Erfahrungen gemacht hat und sich von ihr berühren läßt, sich vielleicht sogar identifiziert mit ihr oder sich selbst als diese üble Person wahrnimmt, die mit einem harmlosen „Möchte“ über das „Ich will“ bis hin zum „ Einverleiben“ die ganze Beziehung so auf die Spitze treibt, dass sich das Gleichgewicht verliert und die Geschichte zu kippen beginnt...
Vielleicht sieht man sich auch in beiden Teilen und nimmt noch einen feineren Bezug wahr. Durch den Wunsch eines anderen Grenze zu überschreiten ( zu„morden“ wie es hier heißt ) kann man selbst zur Hülle werden. Man verachtet und verkennt nämlich nicht nur des anderen Wert bei diesem Versuch, sondern auch seinen eigenen und man fesselt auch sich durch das Gefangennehmen eines anderen, nimmt sich Luft und Größe.
Mütter versuchen sich in ihren Töchtern zu verwirklichen, zwingen sie in Richtungen, in die sie vielleicht selbst gern gegangen wären oder erdrücken mit übertriebener Fürsorge, damit dem „Spätzchen“ bloß nicht die gleichen schlimmen Dinge zustoßen wie der liebenden Mutter. Väter tun dies mit ihren Söhnen, Partner assimilieren ihr gegenüber , weil sie lieber dessen als das eigene Leben führen möchten oder noch schlimmer: ihm das eigene Leben aufzwingen wollen. Keiner will das haben! Was soll ich mit dem Leben eines anderen Menschen? Ich möchte keines geopfert bekommen. Ich bin ein Mensch und habe ein Leben, dafür Verantwortung zu tragen ist bereits eine große Aufgabe. Ich kann keinen zweiten tragen und drei erst recht nicht!- Das geht jetzt ein bisschen zu weit und ist eben meine Art gewesen die Gedanken fortzuführen, es gibt sicher 1000 Andere und das ist gut so und muß so sein. „ Marlene“ ist nur eine Zwischenstufe, ein Mahnmahl, welches die Totwerdung von etwas lebendigem verkörpert.- Ja, ihr habt richtig gehört. Nicht Verlebendigung von etwas totem sondern auch die Totwerdung von etwas lebendigem. Nach außen, auf den ersten Blick scheint es wie eine Verlebendigung doch die eigentliche Aussage weist auf Tötung von Lebendigem (etwa in einer zehrenden Partnerschaft) hin.Und mit dieser Zweiseitigkeit ist "Marlene" dann zu einem Ganzen geworden, was sogar meinen Ansprüchen zu der damaligen Zeit genüge gatan hat
Ich weiß nicht ob sie mich verstehen, wenn ich sage, dass sie so eine bittersüße Geschichte erwarten, wenn sie „Marlene“ nur sehen. Und weil ich trotz meiner Euphorie für dieses Wort nicht tun möchte was man von mir erwartet und es schlichtweg einfach dumm ist auf alles reinzufallen was schön ist oder gewaltig klingt, ließ mich die Stimme in mir nicht mehr los, die sagte: „ Es gibt sie schon diese Geschichte mit dem Kind und dem Vogel“ und da war so ein Gefühl, dass es viele dieser Geschichten gibt.
Eine kritische Auseinandersetzung mit klassischen Fragen folgte:
Was erwartest Du? Kunst soll berühren, persönlich sein und überraschen
Was siehst Du? Ganz klar: Du siehst Haut die Hülle ist. Ein wenig eklig, ein bisschen ästhetisch aber irgendwie fällt es schwer, einen persönlichen Bezug zu finden und deshalb findest Du es entweder eklig, ästhetisch oder platt.- Vielleicht auch von allem ein bisschen.
Fazit: Irgendwie ist es das noch nicht...Ein vermeintlicher Schocker, der überhaupt nicht schockt, weil man so etwas von „moderner“ Kunst erwartet.
Bei einer „ Haut &Hülle – Ausstellung mit dem Produkt einer Projektgruppe konfrontiert zu werden, die exakt das Thema der Ausstellung verwurstet und eben Haut & Hülle darstellt bzw. Haut zur Hülle werden läßt ist nicht besonders einfallsreich und genügt meinen Ansprüchen, die ich an Kunst habe, in keinem Punkt.
Der kleine Text, der in meinen Augen aus „ Marlene“ das macht, was meinen Ansprüchen an Kunst nahe kommt, ( weil: berührend, persönlich und überraschend ) ist Produkt einer sehr langen Nacht.
Einer sagte: „Das hätte von mir sein können“ ! Obwohl mir das mißfallen hat, weil jener Zetteltext eben Resultat einer sehr persönlichen, schmerzvollen Auseinandersetzung mit mir selbst gewesen ist , sehe ich doch, dass der Betrachter, der sich zu so einem Ausspruch hinreißen läßt, „Marlene“ sofort persönlich begegnet, ähnliche Erfahrungen gemacht hat und sich von ihr berühren läßt, sich vielleicht sogar identifiziert mit ihr oder sich selbst als diese üble Person wahrnimmt, die mit einem harmlosen „Möchte“ über das „Ich will“ bis hin zum „ Einverleiben“ die ganze Beziehung so auf die Spitze treibt, dass sich das Gleichgewicht verliert und die Geschichte zu kippen beginnt...
Vielleicht sieht man sich auch in beiden Teilen und nimmt noch einen feineren Bezug wahr. Durch den Wunsch eines anderen Grenze zu überschreiten ( zu„morden“ wie es hier heißt ) kann man selbst zur Hülle werden. Man verachtet und verkennt nämlich nicht nur des anderen Wert bei diesem Versuch, sondern auch seinen eigenen und man fesselt auch sich durch das Gefangennehmen eines anderen, nimmt sich Luft und Größe.
Mütter versuchen sich in ihren Töchtern zu verwirklichen, zwingen sie in Richtungen, in die sie vielleicht selbst gern gegangen wären oder erdrücken mit übertriebener Fürsorge, damit dem „Spätzchen“ bloß nicht die gleichen schlimmen Dinge zustoßen wie der liebenden Mutter. Väter tun dies mit ihren Söhnen, Partner assimilieren ihr gegenüber , weil sie lieber dessen als das eigene Leben führen möchten oder noch schlimmer: ihm das eigene Leben aufzwingen wollen. Keiner will das haben! Was soll ich mit dem Leben eines anderen Menschen? Ich möchte keines geopfert bekommen. Ich bin ein Mensch und habe ein Leben, dafür Verantwortung zu tragen ist bereits eine große Aufgabe. Ich kann keinen zweiten tragen und drei erst recht nicht!- Das geht jetzt ein bisschen zu weit und ist eben meine Art gewesen die Gedanken fortzuführen, es gibt sicher 1000 Andere und das ist gut so und muß so sein. „ Marlene“ ist nur eine Zwischenstufe, ein Mahnmahl, welches die Totwerdung von etwas lebendigem verkörpert.- Ja, ihr habt richtig gehört. Nicht Verlebendigung von etwas totem sondern auch die Totwerdung von etwas lebendigem. Nach außen, auf den ersten Blick scheint es wie eine Verlebendigung doch die eigentliche Aussage weist auf Tötung von Lebendigem (etwa in einer zehrenden Partnerschaft) hin.Und mit dieser Zweiseitigkeit ist "Marlene" dann zu einem Ganzen geworden, was sogar meinen Ansprüchen zu der damaligen Zeit genüge gatan hat
Digitale - Januar 7, 02:15
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