Freitag, 22. Juli 2005

Wieso das die Heterotopie einer Digitalen ist...oder es sich hier um eine digitale Heterotopie handelt oder auch um etwas total anderes :-)

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Ich bin nicht gut in Latein. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich davon nicht die geringste Ahnung. Doch meinem natürlichen Interesse für Sexualität ist es zu verdanken, dass ich mit den Vorsilben „Homo“ und „Hetero“ etwas anfangen kann. Hetero ist etwas, wo zwei verschiedene zusammenkommen ( nicht falsch verstehen ...ach selbst schuld, wer gleich im 2. Satz Sexualität erwähnt, brauch sich nicht wundern! :-)) und Homo hat immer was mit Dingern ( ja, auch Lebewesen...) zu tun, die gleich sind.
Dann gibt es das Wort Utopie, dabei geht es um einen Ort, einen ideellen Ort, der in der Vorstellung, aber nicht im wirklichen Leben existiert. Meistens geht es im Zusammenhang mit Utopien auch um Gesellschaftssysteme und um deren Idealformen.
Eine Heterotopie ist , ein bisschen so etwas wie, eine Wirklichkeit gewordenen Utopie, aber eben nicht ganz. Genauer, ist es eine Welt in der Welt. Zwei grundverschiedene Systeme die zusammenkommen.
An einem heterotopischen Ort (oder heißt es heterotopen?- Egal, das Word Rechtschreibprogramm versagt schon bei „Heterotopie“ )
An einem heterotopischen ( klingt paradiesischer ) Ort also, können innerhalb der „normalen“ Welt und der „normalen“ Systeme ganz andere Regeln und Ordnungen gelten. Internate, Krankenhäuser, Gefängnisse, Ashrams, Altenheime sind Heterotopien.
In der Medizin werden krankhafte Zellabkapselungen, ebenfalls Heterotopien genannt, wenn ich mich jetzt richtig erinnere.
Die Frage ist, sind virtuelle Räume ebenfalls Heterotopien?

(Vielleicht denkt ihr darüber nach, bevor ihr weiterlest...ok?- Dann weiter!....)

Oder sind das einfach nur „Nicht-Orte“, da sich ihre Existenz nicht auf einen Ort beschränken lässt?
Dieses Weblog können viele Menschen, von verschiedenen Orten aus betrachten. Strenggenommen ist es ein Ort der überhaupt nicht existiert ( im Gegensatz zu einem Krankenhaus ) und trotzdem tut er`s doch irgendwie... ist doch verrückt und irgendwie auch nicht. Oder habt ihr schon mal die Existenz Eures E-mail- Postfaches in Frage gestellt?

Utopien sind auch nicht an einen bestimmten Ort gebunden. Aber ein Weblog oder ein E-mail acount sind trotz dieser Übereinstimmung nicht das gleiche, sind vielleicht sogar wirklicher und lebensechter als Utopien und wiedersprechen auch nicht unserem Gesellschaftssystem, im Gegenteil: sind ein Produkt dessen.
Ihr seht, es ist nicht ganz einfach... Ach, vielleicht wollt ihr noch wissen warum ich mich mit dieser Frage beschäftige. ( Warum ich mein Weblog so genannt habe, ist ja fast schon logisch )
Wir haben uns vor einem oder zwei Semestern in einem Kunstseminar damit befasst. Es ging um das „mappen“ von Orten und in diesem Zusammenhang haben wir zwei, drei Texte zu Orten und „Nicht- Orten“ gelesen. In das Wort „Heterotopie“ habe ich mich verliebt.
Ich habe damals ein an Größenwahnsinnigkeit grenzendes Projekt gemacht. Falls es Euch näher interessiert...vielleicht ...irgendwann...stelle ich Euch auch meine „Nicht-Bilder“–Kunst vor...

LG, Steffi

Trackback URL:
https://heterotopie.twoday.net/stories/853075/modTrackback

tobi-tobsucht - Juli 24, 17:38

danke für deine erklärung ... ist ein traum dann auch ein nicht-ort? bist du schon wieder fast gesund? und auf deine nicht-bilder bin ich schon sehr gespannt...lg

Digitale - Juli 24, 23:41

hm keine leichte Frage...

es ist so, dass ich noch eine Definition von Peter Arlt ( glaub ich ) im Kopf habe, wonach nicht-Orte nicht unbedingt nicht existieren...NIcht-Orte sind Orte die quasi so unbedeutend sind, dass sie als Ort überhaubt nicht wahrgenommen werden also eher im Sinne von Un-Ort oder Abort ( wenn das Wort nicht schon vergeben wäre ) So gesehen würde ich Traumbilder...hm kommt vielleicht drauf an ob man vom Körper oder vom Geist ausgeht.- *denktmallautvorsichhin*...Ist ein Ort ( und mal angenommen auch ein Nicht-Ort sei ein Ort)nicht etwas was man immer absichtlich aufsucht bzw etwas woran/worin man sich bewußt befindet. Könnte sein, muss aber nicht... irgendwas sagt mir auch, dass das ein sehr guter Gedanke ist mit den Träumen.
Alles Quatsch! ich hab`s! Träume sind Heterotopien. Denn Heterotopien sind Orte im Ort, wo alle gesetzmäßigkeiten ausgehebelt sein können. Voila: Träume!
Der Körper befindet sich im Bett und der Geist ist gleichzeitig auf einer Reise und besucht einen ganz anderen Ort.
Ganz ketzerisch könnte man fragen, ob wir uns überhaupt jemals zu 100% an einem Ort befinden und nicht ausschließlich in heterotopischen Zuständen leben.-
Ich hoffe, ich erschrecke Dich nicht mit meinen Wirrungen.
Naja gesundheitlich bin ich noch ziemlich angeschlagen (ich war seit 14Tage nicht einmal vor der Tür, wie soll es einem da auch gut gehen! :-( ) Morgen muss ich wieder zum Arzt, dort werde ich dann erfahren, ob ich das ganze Dope-Zeug wieder absetzen kann. Ich werde morgen Abend mal von mir hören lassen und mitteilen wie über mein Befinden befunden wurde.

LG, Steffi

Digitale - Juli 25, 01:05

ergänzend

wenn man sich in einem fahrenden Auto ist befindet man sich (glaub ich) an einem
Nicht-Ort, weil man sich zwar schon irgendwie an einem Ort, aber gleichzeitig an ganz vielen Orten bzw. Punkten befindet. Vielleicht sind aber auch diese überfahrenen Punkte selbst die Nicht-Orte...* ochMenno!*
Lasst uns mal eigene Definitionen finden für die Begriffe Nicht-Ort, Ort, Heterotopie, Utopie, Träume etc.-

tobi-tobsucht - Juli 25, 01:23

also... das mit dem träumen versteh' ich...keine wirrung. gut, ob man in einem auto auch an nicht-orten ist und was diese nun insbesondere sind (auto oder orte)...hmm... ich sollte das auch mal lesen, sehr interessant!
Digitale - Juli 25, 14:55

hallo Tobi

ich müsste das selbst mal wieder vertiefen ( peterArlt und so ) ich schreibe hier aus meinem Gedächtinis bzw Gedanken zu Sachen die ich ein einziges Mal vor mindestens einem Jahr von einer Referat-Gruppe gehört und eben was ich selbst in dem Zusammenhang gelesen habe.- Ich habe schon auf`m Zettel nach diesen Texten zu suchen...
LG, steffi
Dr.Pyr.Agon - August 1, 14:05

Faszinierende Erklärung

Es ist alles eine Frage der Definition.
Für mich ist das Netz ein realer Ort, auf einer anderen Ebene (so ähnlich wie Träume, blos das Träume in einer auf Vorstellung basierenden Ebene sind und das Netz auf einer von Informationen basierenden Ebene. Unsere Körper sind in einer auf Materie basierenden Ebene. Die Welt in der wir Leben, besteht aus allen Ebenen zusammen.).
Es sind mir auf allen drei Beispielebenen die Gleichen Möglichkeiten gegeben, zu unterschiedlichen Bedingungen.
In der Materiellen Ebene, kann ich mir ein Haus bauen, wenn ich die Materie dazu habe. In der Imaginären kann ich mir ein Haus bauen, wenn ich genug Vorstellungskraft habe. Und in der auf Informationen basierenden Ebene (dem Netz) konte ich mir ein Haus bauen (mein Electronic Cottage), als ich genug Informationen hatte für die Fragen wie und wo.

Faszinierend wird das, wenn man versucht alle Ebenen zu finden. Was ist eine Ebene und was nur ein Teil einer anderen (gehören Träume mit zu gedanken?) sind.

Digitale - August 1, 19:07

lieber Dr. Pyr. Agon

Dein Beispiel mit dem Haus finde ich schön.
ja, mit der Realität ist das so eine Sache, es ist alles irgendwie real und dann doch wieder nicht. Hunde können mehr riechen als Menschen und Insekten sehen mit ihren Augen viele Fascetten und nehmen Licht und Farben anders wahr als wir, was ist denn da nun die Realität? Wie sieht die Welt denn nun wirklich aus, wie riecht sie denn wirklich?
Ja, aber wennn man ein bisschen auf dem Teppich bleibt ( kennst du die Teppichvölker von Terry Pratched? ) kann man versuchen Definitionen zu finden, damit man sich wenigsten mit anderen Menschen über die Verhältnisse verständigen kann. Deshalb finde ich Deine Einteilung in materielle, fantastische und informelle Konstruktionen sehr gut, damit kann man etwas anfangen!
ähm zu den Träumen: hm, irgendwie ja und nein. Es ist ja schon etwas was sich nur im Kopf abspielt, es werden auch Welten entwickelt...nur etwas fehlt, was Gedanken normalerweise zugrunde liegt: Bewußtheit.(meistens jedenfalls)
Das ist vielleicht auch das Zauberhafte an Träumen. Irgendwie scheint da eine Macht in uns zu sein, die über uns hinausdenkt, alles neu ordnet, nachfühlt. Tatsächlich können auch Lösungen für Probleme innerhalb eines Traumes erreicht werden.
...Gerade habe ich den Fehler gemacht meinen Freund nochmal zu fragen, der ist Dozent in der Psychologie und wie das bei Leuten ist, die soviele Bücher gelesen haben und auch sonst soviel Kopf haben, weiß ich jetzt eine noch viel differenziertere Antwort zu geben, worauf ich allerdings verzichte, da wir keine flaterate haben. :-)
In der Kurzform lautet die Antwort : Ja, Träume zählen zu den Gedanken.- Im Moment jedenfalls...* istverwirrtjetzt*

mach`s gut
GLG, Steffi
Dr.Pyr.Agon - August 3, 19:17

Ich habe mal...

... im Deutschunterricht einen wunderschönen Text über Linguistik und Sprachgebrauch im allgemeinen gelesen (ich glaub die meisten meiner Klassenkameraden haben erst im Nachhinein verstanden, was da gesagt wurde).
Enthalten war ein Schönes Beispiel, warum es das Wort "Blau" überhaupt gibt. Nämlich nicht, weil es die Farbe gibt, sondern weil wir sie wahrnehmen.
Wenn es Menschen gäbe, die nur Blau sehen würden und keine anderen Menschen dabei seien würden, die auch andere Farben sehen. Würden dann auch die Worte Rot und Gelb existieren? Nein, weil diese Menschen sie nicht wahrnehmen würden.
Wenn es also Irgendeine Art von Strahlung gibt, oder ähnliches, die wir nicht spüren, sehen o.ä. und deren Wirkung wir nicht wahrnehmen, so werden wir auch höchstwahrscheinlich nie etwas von ihr erfahren. Oder?
[Ist mir zu der Frage "Wie riecht die Welt nun wirklich?" eingefallen]
Es ist so:
Lebewesen haben neben Sinnesorganen, sie sie befähigen wahrzunehmen auch gewisse Filter und Verstärker.
Filter geben dem Gehirn die Aufgabe, spezielle Eindrücke nicht zu interpretiern (also sie nicht wahrzunehmen). Unser Unterbewusstsein kann wissen, wo es Strahlung gibt und wo nicht (wird beim Pendeln angewendet, denn das Pendel ist das Sprachrohr des Unterbewustseins.) Aber Filter hindern dieses Wissen daran, in unser Bewusstsein einzudringen.
Die Verstärker haben dei Aufgabe, Sinneseindrücke besonders zu verdeutlichen.
Wir Menschen zum Beispiel verlassen uns auf unsere Augen eher, als auf unsere Nase.
Bei Raubtieren ist dies anders herum.

Zum Thema Terry Pratched:
Ich liebe diesen Typen, aber die Teppischvölker kenn ich noch nicht... gleich mal auf Liste gesetzt.

"Irgendwie scheint da eine Macht in uns zu sein":
"Nicht irgendeine Macht, mein junger Padawan. Die Macht.
Möge die Macht mit dir sein."

Also wenn du mal Zeit hast, kannst du dir diese Sache, für die du nicht genügend Zeit hast, sie ins Netz zu stellen (die Antwort) als Word Dokument schreiben und dann C&P (Copy & Paste) machen.

Aber ich glaub ich kenn die Antwort schon....
42 (Hitch Hikers Guide to the Galaxy/Per Anhalter durch die Galaxis... ein genial-bescheuertes Buch)

In dem Sinne
May The Force be with you, always.
Dr.Pyr.Agon
Dr.Pyr.Agon - August 3, 19:57

PS.:

Ich suche noch jemanden, der mir bei den Sprite für mein RPG hilft...
Ich hab gehört (und gesehen), dass du das vielleicht könntest.
Kannst du am Computer zeichnen?
Ich würde mich echt freuen, zu wissen, dass jemand an den Sprites arbeiten kann, während ich die ganzen Events einbaue. (du hast ja auf dem Webblog Forum gesehen, was ich vorhabe... mutest du dir das zu?)

Heterotopie

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Digitale - Januar 20, 13:06
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Einen Punkt machen kann jeder! Versucht mal viele...
Digitale - Januar 15, 19:27
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mir fällt grad ein, dass herr blohm in einem seiner...
Digitale - Januar 15, 18:54
vielen Dank
@walkingman
Digitale - Juli 16, 18:41
Prima
Prima! Echt nette Homepage. Also weiter so und viel...
walkingman - Juli 16, 14:53

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